Heimische Wirtschaft | 24.06.2025
Das Handwerk in Baden-Württemberg punktet nicht nur mit Sinnstiftung und Zukunftssicherheit – sondern auch mit attraktiven Verdienstmöglichkeiten. Das zeigt die neue Vergütungsstudie des Ludwig-Fröhler-Instituts (LFI) im Auftrag der acht Handwerkskammern. „Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Das Handwerk bezahlt seine Mitarbeitenden sehr gut und kann mit anderen Branchen mithalten“, sagt Ralf Rothenburger, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. Bei der Ausbildungsvergütung liegt das Handwerk im bundesweiten Vergleich sogar vorn. Die höchsten durchschnittlichen Vergütungen im ersten Lehrjahr im Handwerk erhalten Elektrotechniker und Kraftfahrzeugmechatroniker, Maurer und Betonbauer, Zimmerer sowie Metallbauer. Sie verdienen rund 1.000 Euro brutto pro Monat – nur Pflege und öffentlicher Dienst zahlen mehr. Fertig ausgebildete Gesellen verdienen im Schnitt über 3.100 Euro brutto. In Berufen wie dem Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Handwerk oder der Feinwerkmechanik sogar bis zu 3.700 Euro.
Wer nach der Gesellenausbildung noch den Meister macht, kann monatlich bis zu 1.500 Euro mehr verdienen. „Wer einen Meisterbrief besitzt, gehört zur Elite des Handwerks. Das zahlt sich definitiv auch finanziell aus und unterstreicht die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen des Handwerks“, so Ralf Schnörr, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. Insgesamt stehen Meisterinnen und Meister mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt von rund 4.500 Euro und Spitzenverdiensten von bis zu 8.000 Euro im Monat Akademikern in Industrie- oder Dienstleistungsbranchen in nichts nach.
Gerade in Zeiten des wachsenden Fachkräftemangels werden gut ausgebildete Handwerker gesucht – und entsprechend bezahlt. Entscheidend sei für Unternehmen vor allem die Qualifikation, Erfahrung und der Einsatz der Mitarbeiter. „Die Studie zeigt, dass es hier keine Unterschiede gibt: Im Handwerk wird über die Regionen hinweg gleich gut bezahlt“, so Rothenburger. Rund 2.280 Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg haben an der Online-Befragung Anfang 2025 im Rahmen dieser Studie teilgenommen. Insgesamt konnten so mehr als 8.280 Vergütungsdatensätze erhoben werden, die eine solide Datenbasis für die Analyse der Vergütungsstrukturen liefern.