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Nachrichten (Archiv)

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Nachrichten | 18.01.2022 – 15.02.2022

Ehrenvormittag im Güglinger Rathaus

Schon zum zweiten Mal musste der Neujahrsempfang abgesagt werden und auch der neu konzipierte Ehrenabend, der erstmalig für das Jahr 2020 geplant war, hatte immer noch nicht seine Premiere. Daher wurden am letzten Samstag engagierte Bürgerinnen und Bürger zu einem Ehrenvormittag in den Ratssaal eingeladen. Damit alles coronakonform ablaufen konnte, wurde „in Schichten“ geehrt und auf den gemeinsamen Umtrunk im Anschluss verzichtet.  

Los ging es mit der Ehrung der Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Güglingen, die Mitte Juli des letzten Jahres in den ersten Tagen nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal geholfen haben.

Ohne Zögern sind 10 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr mit Feldbetten und Luftmatratzen losgefahren, um vor Ort auszuhelfen.

Nach einem kleinen Rückblick auf die Ereignisse im Sommer, dankte Bürgermeister Ulrich Heckmann den Kameraden für diesen Einsatz und überreichte Dankesgeschenke an Jannik Heller, Daniel Bleuel, Matthias Ehricht, Kevin Gimber (nicht anwesend), Levin Reiser, Marlon Fried, Lukas Mayer, Benjamin Schickner, Tomasz Hurec und Tim Hoffmann. Neben diesem Sondereinsatz im Hochwassergebiet dankte der Bürgermister natürlich auch der gesamten Feuerwehr mit Feuerwehrkommandant Andreas Conz für die vielen Einsätze, die im letzten Jahr zu bewältigen waren. Darunter waren leider auch zwei schwere Verkehrsunfälle, die für die Helfer auch psychisch oftmals sehr anstrengend seien, so Heckmann.  

feuerwehr

Stellvertretend für den Gemeinderat nahm die Stadträtin Petra Suchanek-Henrich ebenfalls an der Ehrung teil.

In der nächsten Runde konnte der Bürgermeister dann die Blutspenderinnen und Blutspender begrüßen, die ebenfalls zahlreich erschienen waren. Nach wie vor sei die Blutspende ein sehr wichtiger Akt der Mitmenschlichkeit und immer noch keine Selbstverständlichkeit, so Heckmann. Die Coronapandemie stellte auch das DRK mit seinen Blutspendeaktionen vor neue Herausforderungen, nicht nur was die nötigen Hygiene- und Abstandsregelungen betrifft.  

Zur Beginn der Pandemie ging die Nachfrage nach Blutprodukten in den Kliniken etwas zurück, da viele Operation verschoben wurden. Diese wurden dann mit den Lockerungen der Restriktionen nachgeholt. Gleichzeitig ging die Spendenbereitschaft mit Wiederöffnung der Restaurants, des Einzelhandels und der Freizeitangebote zurück, sodass Engpässe entstanden, die nur mit sehr intensiver Medienarbeit aufgefangen werden konnten. Den Rückgang der Spender bestätigten auch einige der anwesenden Blutspenderinnen am Samstag. Diese Ehrung sei ihm daher ein besonders wichtiges Anliegen, so Heckmann, weil sie die Menschen sichtbar mache, die das ganze Jahr über, teilweise über Jahrzehnte, mit ihrer Blutspende freiwillig und unentgeltlich zur Rettung von Schwerkranken und Verletzten beitragen.  „Ich bin sehr dankbar, dass Sie alle auch im letzten Jahr wieder so fleißig gespendet haben und damit einen nicht hoch genug zu schätzenden Dienst an Ihren Nächsten erwiesen haben.“ Für die Jubiläumsblutspenden überreichte der Bürgermeister folgende Blutspender-Ehrennadeln in Gold mit Urkunden:  

Für 10-maliges Blutspenden wurden Gabriele Jans, Sandra Linninger (beide nicht anwesend), Nils Ritter, Michael Kühne, und Rita Widmann geehrt. Die Ehrennadel für 50-maliges Blutspenden mit Eichenkranz und eingravierter Spendenzahl erhielten Thomas Burrer, Markus Feeser und Jörg Koch. Johannes Henrich (nichts anwesend) erhielt die Ehrennadel mit Eichenkranz und eingravierter Spendenzahl für 75 Blutspenden. Von Seiten des Gemeinderats nahm Joachim Knecht an der Ehrung teil.

Blutspende

 

Der nächste Termin zur Blutspende im Zabergäu findet am 7. Februar in Zaberfeld statt.

 

Nach der Feuerwehr und den Blutspenderinnen gingen die Ehrungen kurz vor dem Mittag dann in die dritte und letzte Runde.

Begrüßen durfte das Stadtoberhaupt nun einen Mediziner sowie eine Musikerin und Sportlerin, die alle auf Ihren Gebieten im letzten Jahr Großes geleistet haben.

Die Coronapandemie stellte Kommunen und ihre Verwaltungen in den letzten zwei Jahren vor ganz neue Herausforderungen. Am 13. März 2020 wurden er und seine Bürgermeisterkollegen aus dem Landkreis zum Treffen mit dem Landrat nach Heilbronn bestellt, erinnerte sich Heckmann zurück. Das war der Nachmittag, an dem er und seine Kolleginnen und Kollegen darüber unterrichtet wurden, dass am Montag die Schulen und Kindertagesstätte zu schließen seien. Seitdem ist in viele Bereichen des sozialen Lebens – sowohl im öffentlichen wie auch im privaten Bereich – nichts mehr so wie man es immer gewohnt war.

Die Arbeitsbedingungen sind vor allem in medizinischen und pflegerischen Berufen sehr viel schwieriger geworden. Deshalb wolle er, so Heckmann, den Menschen, die in diesen Berufen arbeiten, besonders danken. Claudia Uhler, Leiterin des ASB Seniorenzentrums in Güglingen, konnte leider zum Termin am Samstag nicht kommen. Ihr dankte Ulrich Heckmann in Abwesenheit herzlich für das, was sie mit ihrem Team in den letzten Jahren zusätzlich zum normalen, ohnehin schon schweren Alltag in der Pflege geleistet hat. Die Geschenke werde er bei einem Besuch im Seniorenzentrum noch persönlich überbringen. 

Auch die Güglinger Ärzte Dr. Martin Haiges und Dr. Monika Hamann waren am Samstag schon wieder im Einsatz. Erfreulicherweise konnteüberr Klaus Karnetzky anwesend sein und den Dank stellvertretend für die Ärzte und das medizinische Personal entgegennehmen. Im letzten Jahr wurden in Güglingen insgesamt drei große Impfaktionen durchgeführt, berichtet der Bürgermeister, die ohne das große Engagement der in Güglingen ansässigen Ärzte und den unzähligen medizinischen Fachanstellten aus den Praxen gar nicht möglich gewesen wären. Nach einer großen Impfaktion in der Riedfurthalle Ende Mai, die bundesweit eine der ersten großen Impfaktionen nach Aufhebung der Priorisierung war, fand die letzte große Impfaktion kurz vor Weihnachten 2021 in der Blankenhornhalle statt. Dort haben knapp 1000 Menschen vor allem ihre Boosterimpfung erhalten. Die Initiative ging vor allem von der Ärztin Dr. Monika Hamann aus, die auch am heutigen Samstag wieder im Impfeinsatz sei, so Heckmann. Er werde ihr den persönlichen Dank daher zu einem anderen Zeitpunkt überbringen. 

arzt

 

Zum Abschluss des Ehrenvormittags wurden schließlich noch eine Sportlerin und eine Musikerin für ihre Leistungen im letzten und auch vorletzten Jahr geehrt. Auch dafür war ursprünglich der feierliche Rahmen des Ehrenabends geplant. „Ich freue mich daher ganz besonders, dass Sie heute mit Ihren Familien ins Rathaus gekommen sind“, begrüßte Bürgermeister Heckmann die beiden jungen Frauen Hemma Weber und Nele Stark. Stellvertretend für den Gemeinderat nahm Markus Xander an der dritten Ehrungsrunde teil.

Hemma Weber erzielte im Jahr 2019  einen zweiten Preis beim Landeswettbewerb Jugend musiziert in der Kategorie Duo Klavier und Trompete. Im Jahr 2020 erzielte sie im Solo einen ersten Preis ohne Weiterleitung auf Regionalebene.

Eine außerordentliche Leistung, die Weber unter normalen Umständen auch auf dem Flügel in der Herzogskelter auf die Bühne gebracht hätte. Sobald das wieder möglich sei, werde man ihr großes Talent am Klavier auch für ein größeres Publikum erlebbar machen, versprach Heckmann der Musikerin. 

Hemma Weber

 

Nicht in der Herzogskelter präsentieren kann demgegenüber Nele Stark ihr sportliches Talent. Als erfolgreiche Sportschützin benötigt sie dafür andere Räumlichkeiten.  

Nele Start gewann im letzten Jahr bei der Weltmeisterschaft in Lima Bronze mit dem Kleinkaliber Dreistellungskampf Mannschaft. Im Dreistellungskampf 3x40 Einzeln belegte sie darüber hinaus den 7. Platz. Auch die Deutsche Meisterschaften in München waren mit drei Medaillen:  3. Platz im Kleinkaliber stehend Einzeln, 2. Platz im Kleinkaliber Dreistellungskampf 3x40 Einzeln, 1. Platz im Kleinkaliber liegend Einzeln, ein voller Erfolg. 

„Eine tolle Botschafterin aus Güglingen hatten wir im letzten Jahr bei der Weltmeisterschaft in Peru“, ist Heckmann begeistert. Es freue ihn besonders, dass mit diesen Erfolgen auch eine Sportart abseits des „ewigen“ Fußballs etwas mehr ins Rampenlicht rückt. 

nele Stark